Georg Fischer schreibt in seinem großen (und großartigen) Kommentar zur biblischen Urgeschichte in Genesis 1-11 (in der Reihe Herders Biblischer Kommentar zum Alten Testament):
Die Schöpfungserzählung in Genesis 1 "präsentiert eine religiöse, spezifisch monotheistische Sicht des Universums". Sie "will und kann keine präzisen Detailangaben über seine faktische Entstehung machen." (Seite 169-170)
Wenn man die Geschichte unbefangen liest, hat man aber doch den starken Eindruck, dass sie - zumindest in den Grundzügen, aber z.B. mit recht genauen Zeitangaben - erzählen will, wie die Welt entstanden ist, nämlich durch verschiedene Schöpfungsakte eines Gottes.
Diese Sicht des Universums und seiner Entstehung erscheint heute auch gläubigen Juden, Christen und Muslimen fragwürdig. Aber sie bleibt natürlich eindrucksvoll und schön und inspirierend.