25.8.12

Auferstehungsglaube

Helmut Fischer, Der Auferstehungsglaube: Herkunft, Ausdrucksformen, Lebenswirklichkeit, Zürich: Theologischer Verlag, 2012



19.8.12

Größe und Bescheidenheit Gottes

Rabbi Jochanan sagte: Überall, wo du die Größe des Heiligen, gepriesen sei er, findest, findest Du auch seine Bescheidenheit. Dies ist in der Thora geschrieben, in den Propheten wiederholt und in den Schriften ein drittes Mal bezeugt. Es ist in der Thora geschrieben: Fürwahr, Jahwe, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und sich nicht bestechen lässt. [Deuteronomium 10,17] Danach ist geschrieben: Er verschafft der Waise und der Witwe Recht und er liebt den Fremden, so dass er ihm Nahrung und Kleidung gibt. [Deuteronomium 10,18] Es wird wiederholt in den Propheten, wo geschrieben ist: Fürwahr, so hat gesprochen der Hohe und Erhabene; er thront auf ewig, und sein Name ist heilig: Ich throne hoch und erhaben, und ich bin bei dem, der verzweifelt und zerknirscht ist, um den Geist der Zerknirschten zu beleben und um das Herz der Verzweifelten zu beleben. [Jesaja 57,15] Ein drittes Mal ist es in den Schriften bezeugt, wo geschrieben ist: Singt für Gott, besingt seinen Namen, erhebt ihn, der durch die Wüsten fährt, mit seinem Namen Jah, jubelt vor ihm! [Psalm 68,5] Danach ist geschrieben: Vater der Waisen und Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. [Psalm 68,6] (Babylonischer Talmud, Megilla 31a)

6.8.12

Moral Enhancement


Im Magazin Philosophy Now (July/August 2012) plädieren die Philosophieprofessoren Julian Savulescu (Oxford) und Ingmar Persson (Gothenburg) dafür, die Möglichkeiten einer moralischen Verbesserung der Menschen durch biomedizinische Mittel zu erforschen. (Vgl. ihr Buch Unfit for the Future: The Urgent Need for Moral Enhancement, Oxford University Press, 2012.) Begründung: Die Moralität der meisten Menschen sei den Problemen unserer Zeit - Savulescu und Persson nennen vor allem die durch Menschen bewirkte Klimaveränderung und die drohende Auslöschung allen Lebens auf der Erde durch Massenvernichtungswaffen - nicht gewachsen. Die meisten Menschen fühlen sich nur für ihre räumlich und zeitlich engere Umgebung moralisch verantwortlich. Nur wenige spüren eine persönliche Verantwortung für die globale Lage aller Lebewesen auf der Erde in ferner Zukunft - obwohl ihr Handeln de facto darauf Einfluss hat. Die traditionellen Mittel, diese Situation zu verbessern, moralische Erziehung und soziale Reformen, haben sich nach Meinung der Autoren als nur begrenzt tauglich erwiesen. In Anbetracht der Nähe und der Größe der Gefahr sollte man deshalb von allfälligen Möglichkeiten, die Menschen z.B. durch genetische Eingriffe oder pharmazeutische Behandlung moralisch zu verbessern, Gebrauch machen - mindestens aber über den Einsatz solcher Mittel nachdenken und ihn nicht von vornherein ablehnen.

5.8.12

Unfreiwillige Liebe

Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich unsterblich in einen Menschen verliebt, der/die Ihre Liebe nicht erwidert. Nun erfahren Sie, dass es ein neues Medikament gibt, das bewirkt, dass ein Mensch Liebe für einen bestimmten anderen Menschen empfindet. Die Wirkung dieses Medikaments ist unbegrenzt. Es muss nur ein einziges Mal verabreicht werden. Sie erhalten die Möglichkeit, der von Ihnen geliebten Person dieses Medikament zu verabreichen? Werden Sie das tun? Wollen sie das? Dürfen Sie das?


3.8.12

Verstehen und Zustimmen


In der Literatur zur christlich-theologischen Bibelauslegung begegnet man immer wieder der Behauptung, man habe einen biblischen Text erst richtig verstanden, wenn man seine Wahrheit eingesehen habe. Oft wird diese Forderung noch verschärft: Man könne einen biblischen Text überhaupt nur verstehen, wenn man an ihn mit der Überzeugung (bzw. dem Vertrauen) herangehe, dass er die Wahrheit sagt. Sonst werde man dem Wahrheitsanspruch der Bibel nicht gerecht.