6.11.16

Kryokonservierung

"Ich lasse mich einfrieren. Wenn die Medizin einen Weg gefunden hat, den Menschen ewiges Leben zu verschaffen, lasse ich mich wieder auftauen."

"Ich würde mich erst wieder auftauen lassen, wenn die Medizin einen Weg gefunden hat, das ewige Leben wieder zu beenden."


29.10.16

Nocheinmal Genesis 22

Ein Professor der Universität Zürich (Konrad Schmid) schreibt dazu (http://www.nzz.ch/articleDMYQQ-1.25689):

"Hinter der Bibel stehen keine moralischen Imperative, mittels deren die Perfektion der Welt vorangetrieben werden kann, sondern Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben. Wenn deren literarische Gestalt so vielschichtig und ambivalent ist wie diese Erfahrungen selbst, dann spricht das zunächst einmal nicht gegen, sondern für die Bibel."

"Abraham vertraut von vornherein auf den guten Ausgang des Geschehens. Auf der Reise fragt Isaak seinen Vater nach dem fehlenden Opferlamm, Abraham antwortet: «Gott wird sich das Lamm zum Opfer selbst ersehen, mein Sohn» (Vers 8). Abrahams Gehorsam gegenüber Gott, vielfach als Kadavergehorsam gescholten, ist ihm nur möglich, weil er in sein Vertrauen auf Gott eingebunden ist. Von diesem Vertrauen darauf, dass die Verheissung am Ende nicht dahinfällt, dass sie auch über ihre denkbar radikalsten Verkehrungen hinweg gültig bleibt - davon erzählt die Erzählung von der Opferung des Sohnes."

D.h.: Wenn Gott ihn nicht davon abgehalten hätte, hätte Abraham seinen Sohn Isaak umgebracht - im Vertrauen darauf, dass Gottes "Verheissung am Ende nicht dahinfällt", dass er also als Ersatz für Isaak einen anderen Sohn bekommen hätte?!

Was für "Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben", könnten hinter so einer Geschichte stehen? Die Erfahrung, dass Gott von ihnen (oder von einem von ihnen) zunächst gefordert hat, sein Kind umzubringen, dann aber im letzten Moment dessen Tötung verhindert hat? Haben Priester so etwas im Namen Gottes gefordert? Und dann auch wieder gestoppt? Wären das dann "Erfahrungen mit Gott"?

Oder geht es allgemein um geschichtliche Erfahrungen wie den Untergang Judas 587 v.d.Z., den man so interpretieren konnte (!), dass Gott hier wieder zurück nimmt, was er den Israeliten und Judäern verheissen und gegeben hatte (ein eigenes Land, einen eigenen Herrscher)? Dass Gott einem auf diese oder ähnliche Weise etwas wegnimmt, was er einem zuvor gegeben hatte (vgl. Hiob 1), ist aber doch etwas anderes als die Forderung, ein Kind zu töten - ganz abgesehen davon, dass es auch hier Interpretationssache ist, ob man das erfahrene Unglück als von Gott bewirkt verstehen soll.

Auf jeden Fall setzen alle "Erfahrungen mit Gott", die hinter Genesis 22 stehen könnten, voraus, dass Gott das Recht hat, unter bestimmten Umständen von Menschen zu fordern, ihr Kind zu töten, und dass er frei ist, Menschen diese Kindstötung tatsächlich ausführen zu lassen oder nicht - und dass Gott von diesem Recht und dieser Freiheit gelegentlich auch Gebrauch macht.

Ist es moralisch statthaft, Anweisungen eines solchen Gottes zu befolgen?


"Opfere deinen Sohn!"? (Genesis 22)

1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte...

Bildergebnis


Immanuel Kant:

"Dass es nicht Gott sein könne, dessen Stimme der Mensch zu hören glaubt, davon kann man sich wohl in einigen Fällen überzeugen; denn wenn das, was dem Menschen durch diese Stimme geboten wird, dem moralischen Gesetz zuwider ist, so mag die Erscheinung dem Menschen noch so majestätisch und die Natur überschreitend dünken; er muss sie doch für eine Täuschung halten."

"Abraham wollte auf göttlichen Befehl seinen einzigen Sohn abschlachten. (Das arme Kind trug unwissend noch das Holz hinzu.) Abraham hätte auf diese vermeintliche göttliche Stimme sagen müssen: Dass ich meinen guten Sohn nicht töten sollte, ist ganz gewiss; dass aber du, der du mir erscheinst, Gott seist, davon bin ich nicht überzeugt und kann es auch nicht werden, sogar wenn die Stimme vom sichtbaren Himmel herabschallen würde."


Woody Allen:

"And Abraham awoke in the middle of the night and said to his only son, Isaac, "I have had a dream where the voice of the Lord sayeth that I must sacrifice my only son, so put your pants on."

And Isaac trembled and said, "So what did you say? I mean when He brought this whole thing up?"

"What am I going to say?" Abraham said. "I'm standing there at two A.M. I'm in my underwear with the Creator of the Universe. Should I argue?"

"Well, did he say why he wants me sacrificed?" Isaac asked his father.

But Abraham said, "The faithful do not question. Now let's go because I have a heavy day tomorrow."

And Sarah who heard Abraham's plan grew vexed and said, "How doth thou know it was the Lord and not, say, thy friend who loveth practical jokes, for the Lord hateth practical jokes and whosoever shall pull one shall be delivered into the hands of his enemies whether they pay the delivery charge or not."

And Abraham answered, "Because I know it was the Lord. It was a deep, resonant voice, well modulated, and nobody in the desert can get a rumble in it like that."

And Sarah said, "And thou art willing to carry out this senseless act?" But Abraham told her, "Frankly yes, for to question the Lord's word is one of the worst things a person can do, particularly with the economy in the state it's in."

And so he took Isaac to a certain place and prepared to sacrifice him but at the last minute the Lord stayed Abraham's hand and said, "How could thou doest such a thing?"

And Abraham said, "But thou said ---"

"Never mind what I said," the Lord spake. "Doth thou listen to every crazy idea that comes thy way?" And Abraham grew ashamed. "Er - not really … no."

"I jokingly suggest thou sacrifice Isaac and thou immediately runs out to do it."

And Abraham fell to his knees, "See, I never know when you're kidding."

And the Lord thundered, "No sense of humor. I can't believe it."

"But doth this not prove I love thee, that I was willing to donate mine only son on thy whim?"

And the Lord said, "It proves that some men will follow any order no matter how asinine as long as it comes from a resonant, well-modulated voice."

And with that, the Lord bid Abraham get some rest and check with him tomorrow."


Gott (Jeremia 7,30f):

"Die Judäer haben getan, was mir missfällt, spricht der HERR. Sie haben ihre Gräuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, um es unrein zu machen, und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist."

17.10.16

Die Bibel als Tagebuch der Menschheit? (Carel van Schaik & Kai Michel)

In einem offenbar viel verkauften neuen Buch lesen der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel die Bibel als "Tagebuch der Menschheit" (siehe unten). So soll zum Beispiel die Erzählung von der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies Erfahrungen beim Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht" widerspiegeln. Ganz neu ist diese These nicht. Aber was ist von ihr zu halten?

Nach Ansicht der heutigen Bibelwissenschaft, die von Carel van Schaik und Kai Michel nicht bestritten wird, ist die Paradiesgeschichte wahrscheinlich um 500 vor Christus, ganz sicher nicht vor 900 vor Christus entstanden. Der Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht war in der Levante (dem östlichen Mittelmeerraum, wo die Bibel entstanden ist) um 10'000 vor Christus abgeschlossen. Die Paradiesgeschichte müsste also Erinnerungen an eine mehr als 9'000 Jahre zurück liegende Vergangenheit enthalten, eine Zeit, aus der es keinerlei schriftliche Überlieferungen gibt. (Das wäre etwa so, als wenn man in heute verfassten Geschichten Erinnerungen an die Zeit um 7'000 vor Christus suchen würde.)

Ist das eine glaubhafte (oder auch nur wissenschaftlich ernst zu nehmende) Hypothese? (Ganz abgesehen davon, dass Adam und Eva im Paradies nicht gejagt und gesammelt haben, sondern einfach nur gegessen, was an Früchten auf den Bäumen wuchs.) Ist es nicht viel plausibler, dass es sich hier um Phantasien von einem leichten und unbeschwerten Leben handelt, die israelitische Bauern und Bäuerinnen ihrer alltäglichen Plackerei gegenübergestellt haben? (So wie es die Bibelwissenschaft annimmt.) 

Klar: diese alltägliche Plackerei war eine Spätfolge der Sesshaftwerdung der Menschen. Aber haben die Verfasser der Erzählungen über die Anfänge der Menschheit in der Genesis das gewusst? Wohl kaum! Sonst hätten sie nicht erzählt, dass Gott den Kain (einen sesshaften Ackerbauern!), nachdem er seinen Bruder Abel erschlagen hatte, zu einem unsteten Wanderdasein auf der Erde verurteilt hat. Sie waren also der Ansicht, dass die Menschen ursprünglich sesshaft waren (zuerst im Paradies, später "östlich von Eden"), und nur einige von Gott mit einer nicht-sesshaften Lebensweise bestraft wurden.

Vielleicht ist es doch besser, wenn sich die EvolutionsbiologInnen um die Evolutionsbiologie kümmern und die BibelwissenschaftlerInnen um die Bibel?




Informationen zum Buch auf amazon.de:

Gott wirft Adam und Eva aus dem Paradies, die Arche Noah übersteht die Sintflut und Jesus von Nazareth erweckt Tote zum Leben – die faszinierenden Geschichten der Bibel sind fester Bestandteil unserer Kultur. Und doch stecken sie voller Rätsel und Widersprüche, die auch jahrhundertelange theologische Kontroversen nicht lösen konnten. Der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel legen nun erstmals eine verborgene Seite der Bibel frei. Sie lesen die Heilige Schrift nicht als Wort Gottes, sondern als Tagebuch der Menschheit, das verblüffende Einblicke in die kulturelle Evolution des Homo sapiens bietet. Und plötzlich beginnen die alten Geschichten in neuem Licht zu funkeln.

Die Vertreibung aus dem Garten Eden markiert das wohl folgenreichste Ereignis der Menschheitsgeschichte: den Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht, das nicht nur zu Fortschritt, sondern auch zu Ungleichheit, Patriarchat und großen, anonymen Gesellschaften führte. Für die daraus resultierenden Probleme waren die Menschen aber weder biologisch noch kulturell gerüstet. Wie sie sich mühsam anpassten, wie sie versuchten, sich auf das bis dahin ungekannte Ausmaß menschlichen Leids in Gestalt von Ausbeutung, Krieg und Krankheiten einen Reim zu machen, das dokumentiert die Bibel auf erstaunliche Weise. Auch zeigt sie, woher das Bedürfnis nach Spiritualität stammt und weshalb die Menschen nicht schon immer die Angst vorm Tod umtrieb.


Die Autoren nehmen uns mit auf eine Reise voller Überraschungen, die von Eden über den Exodus aus Ägypten bis nach Golgatha und zur Apokalypse führt. Dabei eröffnet sich eine neue Perspektive auf die kulturelle Evolution des Menschen und der Religion. Wir begreifen, warum viele der biblischen Probleme uns bis zum heutigen Tage beschäftigen und warum nicht wenige von uns eine Sehnsucht nach dem Paradies verspüren. Die Bibel ist tatsächlich das Buch der Bücher. Sie geht uns selbst dann etwas an, wenn wir gar nicht an Gott glauben.

Kinderfragen mit irgendwelchem Unsinn beantworten?

Im heutigen "Migros-Magazin"* schreibt eine Mutter, dass ihre Tochter sie im Wald dauernd fragt, "wie etwas heisst, ein Baum, Strauch oder Pilz. Dann erfindet man schnell etwas..."

Ich finde das ein wenig schockierend.

Warum sagt sie nicht einfach: "Ich weiss es nicht"?

Warum macht sie nicht ein Foto mit ihrem Handy und versucht dann zu Hause (oder sogar in einer Bibliothek) gemeinsam mit ihrer Tochter herauszufinden, was das für ein Baum, Strauch oder Pilz war?

Keine Zeit? Keine Lust? Lieber das Kind mit irgend einem Quatsch abspeisen, damit es Ruhe gibt?

So bringen wir unseren Kindern bei, dass es auf die Wahrheit nicht ankommt. Hauptsache, man kann auf jede Frage irgend etwas antworten. Da muss man sich nicht wundern, dass Leute wie Donald Trump Erfolg haben.

Zur Ehrenrettung der Mutter muss gesagt werden, dass sie schreibt, sie informiere sich jetzt besser über Pilze. Immerhin!

Aber warum zeigt sie ihrer Tochter nicht lieber, wo und wie man solche Informationen findet?

* Migros Magazin 42, 17.10.2016, Seite 5. (www.migrosmagazin.ch)


23.6.16

Wie es wirklich war

Im Anfang schuf Gott erst mal gar nichts. «Dafür ist auch morgen noch Zeit», sprach er und strich sich zufrieden über den Bart.

Am zweiten Tag sprach Gott: «Ach, es sind ja noch fünf Tage übrig», und sank wieder in die Kissen.

Am dritten Tag wollte Gott schon anfangen, das Licht von der Finsternis zu scheiden, aber kaum hatte er sich auch nur einen Kaffee gekocht, war der Tag irgendwie schon vorbei.

Am vierten Tag dachte Gott ernsthaft darüber nach, jemand anderen die ganze mühsame Schöpfungsarbeit machen zu lassen. Aber es war ja noch niemand da.

Am fünften Tag hatte Gott andere Dinge zu erledigen, die viel dringender waren.

Am sechsten Tag überlegte Gott, ob es wohl möglich war, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Es fiel ihm aber nichts Rechtes ein. Schließlich war er allmächtig, was die meisten Ausreden ein bisschen unglaubhaft wirken lässt.

Am Sonntag um fünf vor zwölf schließlich schluderte Gott hastig irgendwas hin: Wasser, Erde, Tag, Nacht, Tiere, Zeugs. Dann betrachtete er sein Werk und sah, dass es so lala war. «Aber für nur fünf Minuten», sagte er, «gar nicht so schlecht!»


Aus: Kathrin Passig & Sascha Lobo, Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin, Berlin: Rowohlt, 2008, 7f.

19.6.16

Gottes Nähe spüren?

Ich weiss nicht, wie oft ich schon in einem Gottesdienst die Bitte an Gott gehört habe: "Lass uns deine Nähe spüren!"

Wie würde sich Gottes Nähe anfühlen?

Warum bitten wir Gott nicht gleich, sich für uns sichtbar zu machen? Oder laut und deutlich zu uns zu sprechen?

Weil wir wissen, dass diese Bitten nicht erhört werden? Und weil man beim Spüren leichter mogeln bzw. sich etwas vormachen kann?

Gott kann man nicht sehen.
Gott kann man nicht hören.
Gott kann man nicht spüren.
Gott kann man nicht riechen.
Gott kann man nicht schmecken.

Der Glaube an Gott, das Vertrauen auf ihn, sollte bessere Gründe haben als ein diffuses Spüren oder Nicht-Spüren. Sonst ist er auf Sand gebaut.

21.5.16

Sterblichkeit - Strafe oder Gnade?

Gott setzte den Menschen, den er geschaffen hatte, in den Paradiesgarten und sagte zu ihm:

Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben. 

Der Mensch (Mann und Frau) übertrat dieses Verbot. 

Da sagte Gott zu der Frau:

Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.

Und zu dem Mann sagte er:

Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln lässt er dir wachsen und die Pflanzen des Feldes musst du essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

Die angedrohte Todesstrafe: "Sobald du davon isst, wirst du sterben!" wird stillschweigend umgewandelt in lebenslängliche Mühsal. Zugleich wird das Leben der Menschen begrenzt: "bis du zurückkehrst zum Ackerboden". Vertrieben aus dem Paradies wird der Mensch nicht ewig leben, denn der Zugang zum Baum des Lebens ist ihm versperrt.

Ist diese Begrenzung des menschlichen Lebens eine weitere Strafe für seinen Ungehorsam? Oder ist sie eine gnädige Begrenzung des mühseligen Lebens ausserhalb des Paradieses: wenn schon Mühsal, dann wenigstens nicht ewig?!

Vgl. Jesus Sirach 41,1f:

Tod, wie bitter ist es, an dich zu denken, für den, der ruhig sein Heim bewohnt, für den, der ohne Sorge ist und in allem Erfolg hat und noch kräftig genug ist, die Lust zu genießen.

Tod, wie gut ist es, dass du auferlegt bist, für den betrübten und kraftlosen Menschen, für den, der strauchelt und überall anstößt, der verzweifelt ist und die Hoffnung verloren hat.



20.5.16

Die Bibel beantwortet alle Fragen - oder etwa nicht?

Auf der Homepage eines deutschen Theologieprofessors habe ich dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer gefunden:

Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf all unsere Fragen ist und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen!

Ich frage mich, was für Fragen sich Dietrich Bonhoeffer wohl gestellt hat - und was für Fragen er sich ganz offensichtlich nicht gestellt hat. Hat es ihn nicht interessiert, wie eine Glühbirne funktioniert, wie man ein krankes Kind gesund machen kann oder wie es die Nazis geschafft haben, ein ganzes Volk zu Verbrechern zu machen? Hat er wirklich gemeint, dass die Bibel ihm diese Fragen beantworten würde, wenn er sie nur anhaltend und demütig fragen würde?

Ich finde die Bibel äusserst interessant - aber "dass sie allein (!) die Antwort auf all (!) unsere Fragen ist" - mit Verlaub, das ist meiner Meinung nach kompletter Unsinn.



https://www.heiligenlexikon.de/Fotos/Dietrich_Bonhoeffer3.jpg

8.2.16

Ein Lied nach Psalm 51


 










2. Schaff, Gott, ein reines Herz in mir und läutere mein Sinnen;
lass frei und fröhlich mich vor dir mein Leben neu beginnen.
Verwirf mich nicht, ich fleh dich an, damit ich andre lehren kann auf deine Gnade hoffen.

3. Nimm an das Opfer, das ich bring, ich hab sonst nichts zu geben:
ein Herz, demütig und gering, das dir allein möcht leben.
Gott, öffne du mir Herz und Mund, dass meine Lippen machen kund das Wunder deiner Gnade.

(Das Lied steht mit einer anderen Melodie im Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, Nr. 35. - Die Noten wurden geschrieben mit www.scorio.com.)